
Betoninstandsetzung für einen störungsfreien Schiffsverkehr
Bereits die dritte Schleuse des Main-Donau-Kanals setzt die BBS + Dach GmbH gerade instand: Leerstetten. Wie die beiden zuvor – Hilpoltstein und Eckersmühlen – zählt sie mit knapp 25 Metern Fallhöhe zu den höchsten in Deutschland. Schiffe und Schubverbände mit maximal 190 Metern Länge und 12 Metern Breite finden darin Platz.
Der Kanal samt Hebe- und Kraftwerken wurde von 1960 bis 1992 erbaut. Er verbindet die Flüsse Main und Donau zwischen Bamberg und Kelheim auf einer Strecke von genau 171 Kilometern. Zuständig für den Unterhalt und den störungsfreien Betrieb des kompletten Main-Donau-Kanals (MDK) und des als Bundeswasserstraße ausgewiesenen Teils der Donau zwischen Jochenstein und Kelheim (kurz Donau genannt) ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Donau MDK mit Sitz in Nürnberg und Regensburg.
Alle Bauwerke werden in regelmäßigen Zeitabständen auf Schäden wie zum Beispiel Risse im Beton überprüft. Ursächlich für selbige können Unwägbarkeiten beim Bau, der alltägliche Schiffsverkehr oder ganz einfach Witterungseinflüsse sein. Fehlstellen bieten Angriffsflächen, sodass die Beschädigungen fortschreiten würden.



Ausbessern und abdichten
Im Außenbezirk 6 Hilpoltstein des WSA Donau MDK mit den erwähnten Schleusen ist die BBS + Dach GmbH als erfahrenes Unternehmen rund um den Beton- und Bautenschutz beauftragt, etwa 275 Quadratmeter mit auffälligen Fehlstellen instandzusetzen. Das heißt: Porösen Beton abtragen, Bewehrungen entrosten, Ersatzmasse per Hand ein- und einen Oberflächenschutz aufbringen. Ferner sollen insgesamt etwa 150 laufende Meter Risse mit einem speziellen Füllstoff verpresst sowie etwa 870 laufende Meter Rollstränge erneuert werden, um die Dehnfugen abzudichten.




Wie und womit die Schäden behoben werden, ist lückenlos zu dokumentieren. Für sämtliche Materialien sind Qualitätsnachweise zu liefern; beispielsweise sind teer-, blei- und asbesthaltige Stoffe strikt verboten. Die Arbeiten müssen bis Juli 2025 fertiggestellt sein. Die jeweiligen Abschnitte werden vom Betreiber trockengelegt.
Besondere Bauform
Schleusen dienen dazu, durch Füllen oder Leeren einer Kammer Schiffe je nach dem, ob sie berg- oder talwärts fahren, zu heben oder zu senken. Die 1980 errichtete Leerstettener Schleuse hat wie die zwei früher schon sanierten eine besondere Bauform: Neben der eigentlichen Schleusenkammer sind drei weitere Becken terrassenförmig angeordnet. Diese nehmen beim Entleeren der Kammer (Talfahrt) einen Teil des Wassers auf. Bei der Bergfahrt wird das Wasser aus diesen Becken wieder zugeführt. So ist der Bedarf, der der höher gelegenen Kanalhaltung entnommen werden muss, gegenüber der konventionellen Schleusung bis zu 60 Prozent vermindert. Deshalb die Bezeichnung Sparschleuse. Außerdem dauert es auf diese Weise nur 25 Minuten, ein Schiff weiterzuschleusen.
Fotos (8): Erich Eichelsdörfer